Waldkitaam Kehr

"In den Wäldern sind Dinge, über die nachzudenken, man jahrelang im Moos liegen könnte." (Franz Kafka)


Tagesablauf

  • Im „Waldkindergarten Am Kehr" betreuen wir 15 Kinder im Alter von 3-6 Jahren bzw. bis zur Einschulung. Die regulären Betreuungszeiten sind montags bis freitags, von 8.00 Uhr bis 14.00 Uhr, inklusive eines warmen Mittagessens.
  • Der Hauptstandort des Waldkindergartens befindet sich auf einer 0,5ha großen Fläche im Göttinger Wald, etwa 300 Meter fußläufig vom Wanderparkplatz 2 am Kehr auf der Borheckstraße. Auf diesem steht ein Bauwagen, in dem wir uns aufhalten können wenn es die Wetterbedingungen nicht zulassen, mit den Kindern ganztägig draußen zu sein. Der Bauwagen wird bei kühleren Temperaturen durch einen Gasofen gewärmt. Er dient zudem dazu, mit Kindern in Kleingruppen Aktivitäten durchzuführen sowie als Materiallager.
  • Die Kinder werden während der Betreuungszeit von mindestens zwei pädagogischen Fachkräften betreut. Als Ergänzungskräfte agieren Praktikant*innen in pädagogischen Ausbildungsberufen sowie FSJ/FÖJ Kräfte und/oder Menschen im Bundesfreiwilligendienst. Da wir uns eine aktive Elternmitarbeit wünschen, sind Eltern stets als zusätzliche Unterstützungskräfte sehr gerne gesehen.
  • Die Kinder werden in der  Ankunftszeit von 8 bis 9 Uhr von den Eltern zum Bauwagenplatz gebracht. Bis zum Frühstück haben die Kinder die Gelegenheit sich in ein freies Spiel zu vertiefen, oder an einem angeleiteten Angebot teilzunehmen. Um 9 Uhr rufen wir alle Kinder zusammen um dann gemeinsam im Morgenkreis zu singen, zu spielen und den Tag zu besprechen. Danach, um etwa 9.30 Uhr essen wir gemeinsam unser mitgebrachtes Frühstück. Nachdem wir uns gestärkt haben, folgt um 10 Uhr das Freispiel und ein angeleitetes Angebot. Die Kinder haben die Möglichkeit zu wählen, was sie lieber tun möchten. Wenn wir nicht am Bauwagenplatz bleiben, machen wir einen Spaziergang im Wald, oder suchen einen unserer Lieblingsplätze im Wald auf, an dem die Kinder spielen können.
  • Um 12 Uhr erhalten die Kinder bei uns am Bauwagenplatz ein warmes, vegetarisches Mittagessen, welches uns von der Bioküche Leinetal geliefert wird.
  • Im Anschluss daran, um etwa 12.30 Uhr machen wir eine Ruhezeit bis 13.15 Uhr. Danach haben die Kinder noch einmal die Möglichkeit frei zu spielen.
  • Für Extremwetterlagen (Gewitter, Sturm, Unwetter, u.ä.) steht ein festes Ausweichquartier zur Verfügung. Dieses befindet sich in den Räumlichkeiten des ASC Kinderbetreuung in der Hannah Vogt Str. 3 in 37085 Göttingen. Wenn sich solch ein Wetter ankündigt, werden die Eltern bereits am Vortag, in seltenen Fällen morgens, darüber informiert, dass die Betreuung am entsprechenden Tag nicht am Waldplatz sondern im Ausweichquartier stattfindet. Die Kinder werden dann von den Eltern zu diesem Ort gebracht und dort auch nach Betreuungsschluss wieder abgeholt. Wenn wir das Ausweichquartier aufsuchen müssen, können wir die Kinder nur bis 12.30 Uhr betreuen, da die Hortkinder anschließend Ihre Räumlichkeiten selber benötigen.

 

Naturerfahrung

Kinder erschließen sich die Welt über ihre Neugier und ihrer Lust zum Forschen, Entdecken, Experimentieren und Erfinden. Die Flora und Fauna des Waldes bietet eine schier unendliche Vielfalt an, die es zu erkunden und zu bestaunen gibt. Eine faszinierende Welt die einen großen Reiz auf die Kinder ausüben kann. Die Natur ist stets im Wandel. Jeden Tag bietet sie uns ein neues Bild. Dieser lebendige Raum mit unendlichen Dingen die es zu entdecken gibt, können uns Innenräume nicht geben.

Die Kinder im Waldkindergarten erleben während eines Jahres den Wechsel der Jahreszeiten hautnah mit. Sonne, Regen, Nebel, Schnee, Frost, Wind, unterschiedlichste Temperaturen werden unmittelbar wahrgenommen und fördern ein elementares Grundverständnis für den natürlichen Lauf der Natur. Neben den offensichtlichen Dingen, die der Wald zu bieten hat, kann er auch die Gefühlsebenen im Kind ansprechen. Hier kann Ehrfurcht erfahren werden, wenn das Kind neben dem Stamm einer mächtigen Buche, sich selbst ganz klein erlebt oder beim Anblick eines Käfers auf seiner Hand sich ganz groß fühlt und Respekt auch für das kleinste Leben lernen kann. Auch die natürliche Geräuschkulisse eines Waldes ist eine besondere Qualität. Im Klang des Windes in den Bäumen und im Ruf der Vögel, kann sich ein Wohlbefinden einstellen. Kinder, die in so einem Umfeld spielen, sind nachweislich ausgeglichener und neigen weniger zu aggressivem Verhalten. Diese essentiellen Erfahrungen führen dazu, dass sich das Kind verstärkt mit dem Wald verbunden fühlt. Ein Waldkindergarten ermöglicht das spielerische Naturerlebnis in seiner reinsten Form und trägt zu einer gesunden Entwicklung von Kindern bei.


Waldkindergartenteam

  • Adriana Degenhardt
    Staatl. Anerkannte Erzieherin, Bachelor of Professional (Leitung)

    Ich sehe es als meine Aufgabe, gemeinsam auf Augenhöhe mit den Kindern zu lernen und ihnen einen Rahmen zu schaffen, um sich im Sinne der Partizipation möglichst selbstbestimmt entwickeln zu können. Für mich bietet der Wald mit all seinen Lernbaustellen die optimale Umgebung für Kinder, um lebensnah und situativ zu forschen. Mir ist es sehr wichtig, die Kinder von klein auf ernst zu nehmen und sie demokratisch den Alltag mitgestalten zu lassen. Das Ziel von unserem gesamten Team und mir ist es, jedes Kind dort abzuholen, wo es steht um es bei einem optimalen Start ins Leben zu unterstützen.

 

  • Melanie Planteur
    Mutter einer Tochter, Erzieherin, Wildnispädagogin, Naturpädagogin, Floristin

    Die Natur mit all ihren kleinen und großen Wundern zu entdecken und die Jahreszeiten bewusst zu durchleben schenkt mir große Freude.
    In der heutigen schnelllebigen und digitalisierten Welt empfinde ich es als großes Geschenk, in der Natur arbeiten zu können und Kindern einen Naturraum zum Spielen und Erkunden zu eröffnen.
    Ich bin überzeugt davon, dass Kinder pure Naturerfahrungen brauchen um gesund wachsen zu können.
    Ich sehe mich als Wegbegleiterin der Kinder, dabei ist mir der Kontakt auf Augenhöhe und ein einfühlsames und humorvolles Miteinander wichtig.
    Meine Arbeitsweise ist geprägt vom Vertrauen in die Fähigkeiten des Kindes, wobei ich viel Freiraum zum Spielen und Forschen gebe.

 

  • Susanne Brenner
    Mutter zweier erwachsener Kinder, Sozialpädagogische Assistentin

    Ich bin gerne in der Natur und überzeugt davon, dass der Wald den Kindern alles bietet, um sich körperlich, sozial und emotional gut zu entwickeln. Die Kinder auf einem kleinen Teil ihres Lebensweges zu begleiten und mit ihnen gemeinsam in und von der Natur zu lernen macht mir große Freude.

 

  • Torsten Wittig
    Sozialpägagoge (B.A.), Wildnispädagoge

    Ich liebe es im Waldkindergarten zu arbeiten, weil Kinder hier in ihrem natürlichen Labensraum aufwachsen können, umgeben vom Pflanzen, Tieren, dem Himmel und der Erde. Hier erhalten sie einen Rahmen in dem sie die Welt selbst erkunden und erforschen können und in dem Fehler echte Lerngelegenheiten sind. Ich lerne selber gerne jeden Tag Neues dazu und bin Vorbild mit allem was ich bin und freue mich, Kinder mit meinem Wissen bereichern zu können und ihnen eine gute Grundlage für ihr weiteres Leben mit auf den Weg geben zu können
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